[Zurück] · [Übersicht] · [Weiter]


Bauarten

Auch die Bauart bestimmt den Preis. Die Käsmann-Bauart ist teurer und der Filterpreis steigt dazu mit dem Filterdurchmesser. Zur Kostenreduktion bieten sich Folienfilter und Stepringe an.

Filter nach Käsmann

Während ein normaler Farbfilter aus einer Glasscheibe bestehen kann und dann der Farbstoff schon in der Glasschmelze zugegeben wurde, bestehen Polarisationsfilter meist aus einer Folie, deren Moleküle erst durch Strecken der Folie ausgerichtet werden. Diese Folie wird dann zwischen zwei Glasplatten gelegt und in die Fassung eingesetzt.

Filter nach Käsmann sind eine spezielle Bauart von linearen wie auch zirkulären Filtern. Die Filter werden nach dem Zusammenbau nochmals geschliffen und am Rand verkittet, was die Kosten erhöht und (nach Meinung der Hersteller) der Lebensdauer förderlich sein soll.

Folienfilter und Adapter

Dieser Typ besteht aus einem oder mehreren Adaptern, in die Kunststofffolien oder Glasplatten als Filter eingesetzt werden. Statt für jeden Filterdurchmesser einen eigenen Filter zu kaufen, erwirbt man jeweils einen Filterhalter für verschiedene Durchmesser und steckt Filterfolien/-gläser (nicht nur Polfilter) ein. Kostengünstige Lösung, wenn man viele Filterdurchmesser bedienen muss. Für solche Systeme werden auch Adapter angeboten, die auch für beschädigte Objektivgewinde und Kompaktkameras (meist ohne Objektivgewinde) tauglich sein sollen.

Mögliche Nachteile:

Slim-Filter

Speziell bei Weitwinkelobjektiven werden besonders kurze (dünne) Filterfassungen angeboten, damit der Filter nicht ins Bild ragt und Vignettierungen bewirkt.

Mögliche Nachteile eines Filters mit Slim-Fassung ergeben sich daraus, dass das Innengewinde zum Aufschrauben eines weiteren Filters fehlt:

»Überbaute Filter« sind noch einmal schmaler als Slim-Filter.

Stepringe

Mit Stepringen können Schraubfilter auch an Objektive angesetzt werden, deren Gewinde nicht zum Filter passt. Es ist dadurch möglich, einen Filter an einem passenden Objektiv und zusätzlich mit dem richtigen Stepring auch noch an einem kleineren oder größeren Objektiv zu verwenden.

Stepringe sind sehr preiswert, mögliche Nachteile können aber sein:

Mehrfachreflexionen beim Durchgang von Licht durch einen Filter.

Vergütungen

Immer wenn Licht schräg von einem Medium in ein anderes wechselt, z.B. beim Übergang von der Luft in das Glas des Filters, treten Verluste auf, weil das Licht nur zum Teil ins Glas eintritt, während ein anderer Teil reflektiert wird (dieser Teil ist dann mehr oder weniger polarisiert). Das Bild zeigt eine Mehrfachbrechung an einer planparallelen Glasplatte, beispielsweise einem Filter. Der eintretende Strahl (1) wird zum Lot hin gebrochen (2) und beim Austritt wieder in die alte Richtung (3) gelenkt. Die rote gestrichelte Linie zeigt, wie schräg einfallende Strahlen durch diesen Effekt versetzt werden. Daneben wird ein Teil des Lichtes bei jedem Übergang von Luft zu Glas (oder umgekehrt) gestreut. Das Licht wird dann zurückgestrahlt (4) oder versetzt weitergeleitet.

Beides verschlechtert die Bildqualität, da das Abbild des Motivs auf dem Sensor von diesem Streulicht aufgehellt und so die natürlichen Kontraste des Motivs verringert werden. Im Extremfall wirkt das Bild dann so, als wäre bei der Aufnahme leichter Nebel gewesen. Das in Richtung des Motivs reflektierte Licht (4) kann beispielsweise an einem anderen Filter teilweise wieder zurückgelenkt werden.

Auch wenn dieser Effekt physikalisch nicht vermeidbar ist, kann er durch Beschichtungen günstig beeinflusst werden, sodass die Verluste möglichst gering bleiben. Der Effekt tritt auch bei den Linsen des Objektivs und bei der Deckscheibe des Sensors auf und wird dort ebenfalls mit Beschichtungen bekämpft.

Der Effekt hängt von der Anzahl der Übergänge ab und von der optischen Dichte der Medien. Nicht vergütete Filter könnten bei ungünstigen Lichtverhältnissen Farbringe verursachen, die auch bei Objektiven auftreten und dort 'Lens-Flares' genannt werden.

Wie viel Aufwand mit den Vergütungen getrieben wird, zeigt Swarovski am Beispiel seines 7×42 Fernglases. Es gibt 20 optisch wirksame Flächen, auf die 80 Vergütungen aufgebracht wurden.

Weitere Lösungen

Links