Leitfaden für die Erstellung technischer Dokumentationen

Tips für impressive Gestaltung von Einführungsvorträgen und Overheadfolien für Anfänger

Autodidakten der Naturwissenschaften versuchen oft, Sachverhalte möglichst einfach darzustellen. Sie glauben so etwas wie die "Reinheit und Schönheit der Natur" finde ihre Entsprechung in der Mathematik. Doch wie in der Malerei fehlt den "Naiven" die wirkliche Anerkennung im Kreise der Wissenschaft. Ihre mathematische Ausdrucksweise ist prätentiös und plump. Hier ein Beispiel für eine scheinbar seriöse Gleichung, die in Warheit im schlechten Stil ihrer provinziellen Simplizität erstickt:

1 + 2 = 3

Doch schon jedem Ingenieursstudenten ist bereits nach dem ersten Semester bekannt, daß , daß und daß die Definition der Gammafunktion sofort auf führt, so daß unsere Gleichung unmittelbar an Klarheit gewinnt:

Nutzt man ferner, daß , und so kommt man einer wissenschaftlichen Darstellung schon sehr nahe.

Diese durchaus professionell wirkende Darstellung rundet man durch einen geeigneten Begleittext ab, der mit Vokabeln und Formulierungen wie "trivial", "…nach dem allgemein bekannten Satz von Dumpf & Backe…", "man sieht sofort, daß…", "natürlich", "künstliche Befruchtung", "…ohne jeden Zweifel…" abrundet.

Ersatzweise kann man sich auch auf Autoritäten der Wissenschaft und Forschung berufen, denn niemand wird prüfen, ob diese sich tatsächlich zum vorgetragenen Thema geäußert haben. Als Beispiele mögen dienen: "…wie schon Galilei nach Durchsicht dieser Arbeit erkannt hat…", "…aus E = mc² folgt die Gebürenerhöhung um den in der Formel errechneten Betrag…".

Man sollte jedoch vermeiden, Bezüge zu Autoritäten herzustellen, die in sich widersprüchlich sind, z.B. "…nach der Theorie des maximalen Intellekts von Erich von Däniken…", "…wie der Bundeskanzler geschickt formulierte…".

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